Heiler - Heilkundiger - Heilpraktiker
Ein Beruf - so alt wie die Menschheitsgeschichte
Viele Fotos auf diesen Seiten zeigen Detailaufnahmen aus unserer Schule. So können Sie einen Eindruck gewinnen wie es bei uns aussieht.
In grauer Vorzeit
Die Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker unserer Zeit setzen eine Tradition fort, die so alt ist wie die Menschheitsgeschichte. Heilkunde gibt es, solange es Menschen gibt - und wo immer es Menschen gibt.
Unsere frühen Vorfahren waren ungleich stärker mit der Natur verbunden, als wir es heute sind, doch auch damals gab es Krankheiten. Und selbstverständlich haben Menschen immer versucht, sich selbst und ihren Mitmenschen bei Krankheit zu helfen.
Was lag näher, als das Verhalten von Tieren nachzuahmen, die fasteten oder bestimmte Heilkräuter fraßen, wenn sie erkrankten? Mit Intuition, Experimentierfreudigkeit und sicher auch oft mit dem Mut der Verzweiflung setzten die frühen Heiler Wurzeln, Blätter, Stängel und Blüten ein, um Kranken oder Verletzten zu helfen. Ihre Erfahrungen gaben sie von Generation zu Generation weiter. Die Kräuterheilkunde ist eines der ältesten Heilverfahren.
Genau wie wir heute, suchten die Menschen Erklärungen für das Entstehen von Krankheiten. Und sie suchten Antworten auf die Frage, wie man heilen kann. So entstanden überall auf der Welt die verschiedensten Denkmodelle. Im magischen Denken alter Kulturen wurde Krankheit z.B. als Strafe der Götter gesehen. Man versuchte, die zürnenden Gottheiten durch Opfergaben und Rituale zu besänftigen und dadurch Gesundheit zu erlangen.
Die Menschen waren den Naturgewalten recht hilflos ausgeliefert. Sie mussten aufmerksam beobachten, um zu überleben. So erforschten sie die Rhythmen des menschlichen Lebens innerhalb der Jahreszeiten und die verschiedenen Erscheinungsformen der Naturkräfte. Diese Erkenntnisse betteten sie ein in die Weltanschauung ihrer Kultur und Zeit.
Zum Beispiel bildet die “Fünf-Elemente-Lehre” das Fundament vieler östlicher Heilverfahren. Sie erklärt Krankheit und Heilung mit einem System der Elemente Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser. Die Elemente stellen symbolisch verschiedene Phasen im Kreislauf des Lebens dar und werden deswegen auch “Wandlungsphasen” genannt. Bei Gesundheit erzeugen sich die Elemente gegenseitig, bei Krankheit zerstören sie sich. Die Elementenlehre des indischen Ayurveda kennt drei Doshas (Vata, Pitta, Kapha), die diesen Prinzipen entsprechen.
Die griechische Naturphilosophie ging vor 2500 Jahren ähnliche Wege und beschrieb die vier Elemente Luft, Erde, Feuer und Wasser. Nach diesen medizinischen Denkmodellen ist der Mensch nur dann gesund, wenn sich die Elemente in einem harmonischen Gleichgewicht befinden. Um dies zu erreichen, setzte man zum Beispiel Heilkräuter, Wärme und Kälte oder bestimmte Nahrungsmittel ein.
Auf der Suche nach der Seele
Man bemühte sich schon sehr früh, die Funktionen des Körpers und die Wirkweise von Heilmitteln mit den Sinnen und dem Intellekt zu erforschen. Auch war es immer Bedürfnis des menschlichen Verstandes, Sichtbares und Unsichtbares philosophisch zu klären. Die Erfahrung lehrte unsere Vorfahren, dass Körper, Geist und Seele zueinander in Wechselwirkung stehen. Linderung oder gar Heilung konnten demnach nur dann erreicht werden, wenn alle Aspekte des Menschen ausgewogen waren und Seele, Körper und Geist sich positiv beeinflussten. Folglich war Naturheilkunde immer auch Seelenheilkunde. Heute bestätigt die Psychoneuroimmunologie, dass Gedanken und Gefühle die Gesundheit des Körpers stärken oder schwächen können.
Wenn ein Mensch in früheren Zeiten seelischen Beistand brauchte, suchte er ihn bis zur Entwicklung der Psychotherapie Ende des 19. Jahrhunderts bei den Repräsentanten seiner jeweiligen Religion. Umgekehrt waren die Seel-Sorger besonders häufig mit Leid konfrontiert, das durch körperliche Erkrankungen verursacht wurde. Vielleicht war dies ihre Motivation, sich auch mit körperlichen Krankheiten und ihrer Heilung zu befassen. Wenn wir aufmerksam die Geschichte betrachten, begegnet uns immer wieder die Verschmelzung von Heilkunde und Religion. Oft waren die Medizinmänner gleichzeitig Heiler und Priester ihres Stammes. In den Klöstern und Tempeln der Welt wurden Kranke behandelt und die Erkenntnisse der Heilkundigen gesammelt, beschrieben und bewahrt. Priesterinnen und Priester wendeten bei ihren kultischen Handlungen Heilkräuter an. Die Veden, die uralten heiligen Schriften der Inder, beschreiben den Einsatz von Heilpflanzen. Im alten Ägypten gab es Priesterärzte, die jeweils auf die Behandlung einer einzigen Erkrankung spezialisiert waren. Und in unserer Kultur haben einst die Mönche das Wissen germanischer - und somit heidnischer - Naturheilkundiger aufgezeichnet.
Hippokrates – der Begründer der nichtärztlichen Heiler?
Im antiken Griechenland arbeiteten Heilkundige als Diener in den Tempeln des Heilgottes Asklepios. Dessen Heiligtümer waren die Krankenhäuser der damaligen Zeit. Der Asklepiosjünger Hippokrates, den man heute als “Vater der Heilkunde” bezeichnet, wurde in einem solchen Tempel erzogen und ausgebildet. Vieles, was uns von seinem Leben und Wirken überliefert ist, wird Legende sein. Dennoch kann man sagen, dass es durch seine Arbeit zu einer großen Wandlung kam und er die Medizin der folgenden Jahrhunderte entscheidend beeinflusste. An die Stelle der religiös geprägten Krankheitslehre trat ein medizinisches Modell, das körperliche Fehlfunktionen für die Entstehung von Krankheiten verantwortlich machte. Hippokrates führte zum Beispiel die Epilepsie nicht auf den Einfluss von Dämonen zurück, sondern auf Störungen des Gehirns.
Ihm wird auch der “Eid des Hippokrates” zugeschrieben, der noch heute die Grundlage des Ärztegelöbnisses bildet. Mit dem ursprünglichen Eid verpflichtete sich der Arzt ( iatros ), sein Wissen ausschließlich an seine eigenen Söhne und die seines Lehrers, sowie an seine Schüler weiterzugeben. Interessant ist auch, dass es im klassischen Athen bereits einen “Amtsarzt” gab, den Archiatros. Er hatte unter anderem die Aufgabe, die “freien” Heilkundigen, also die Laienheiler, zu beaufsichtigen. Spätestens seit dieser Zeit wird also zwischen dem zugelassenen Arzt und dem heilkundigen Nichtarzt unterschieden.
Ärzte und Nichtärzte
Im Jahr 1140 n. Chr. wurde in Sizilien eine Medizinalordnung erlassen, in der es heißt: “Wer von nun an die Heilkunde ausüben will, soll sich unseren Beamten und Richtern vorstellen und ihrem Urteil unterwerfen”. Die Ähnlichkeit mit unserem heutigen Heilpraktikergesetz und seinen Durchführungsverordnungen ist unverkennbar.
Im 12. Jahrhundert entstanden zuerst in Bologna, Paris und Oxford, später dann in ganz Europa Universitäten, an denen Ärzte ausgebildet wurden. Damit war die “scholastische Medizin”, die Schulmedizin, geboren. Die wissenschaftlich ausgebildeten Ärzte bekamen immer mehr Privilegien - und die nichtapprobierten Heilkundigen immer mehr Schwierigkeiten bei der Ausübung ihrer Tätigkeit. Im Jahr 1322 strengte zum Beispiel die medizinische Fakultät der Universität Paris einen Prozess gegen die Heilerin Jaqueline Felicie an, denn nur approbierte Ärzte durften in Paris und Umgebung Kranke behandeln.
In den folgenden Jahrhunderten wurden in vielen Ländern Europas Kurierverbote erlassen. Noch heute besteht in Belgien, Österreich, Spanien und Griechenland ein absolutes Kurierverbot für Laienheilkundige, dessen Einhaltung allerdings unterschiedlich streng überwacht wird.
Wer heilt, hat Recht!
Nur eines ließ sich nicht leugnen: Auch dort, wo die Gesetzgeber den Nichtärzten ihre Tätigkeit verboten, gingen die Menschen zu diesen “Laien”, zu den Schäfern und Kräuterfrauen, zu den Mönchen und Nonnen, zu den Badern und Quacksalberinnen. Offensichtlich bestand ein Bedarf an deren Heilkünsten, die sicherlich manches Mal sehr fragwürdig, aber mindestens ebenso häufig hilfreich waren. “Wer heilt, hat Recht.” Diese Aussage galt schon immer.
Außerdem gab es längst nicht an jedem Ort einen Arzt, aber überall gab es kranke und leidende Menschen. Die Verfahren, die Laien und Ärzte anwendeten, unterschieden sich kaum voneinander. Viele Rezepte aus damaliger Zeit erscheinen uns skurril, ekelerregend oder gefährlich. Zum Beispiel wurden Rattenkot oder Leichenfett verordnet. Andere Methoden werden noch heute erfolgreich in Naturheilpraxen angewendet, zum Beispiel das Schröpfen oder der Aderlass.


Der Ruf nach integrativer Medizin wird lauter! Das Ergebnis der Studie zeigt, dass der Wunsch nach Integrativer Medizin auch an der immer stärker werdenden Nachfrage nach Homöopathie liegt.
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