Ein Physiotherapeut in der Heilpraktikerausbildung

Erfahrungsbericht von Hannes Joachim, Heilpraktiker

Ich wurde von Frau Bierbach gebeten, doch einmal einen persönlichen Erfahrungsbericht über meine HP-Ausbildung zu verfassen, da bereits vorausgebildete Therapeuten sich ja oft die Frage stellen, inwiefern so ein HP-Schein nicht auch im Schnelldurchlauf mit prüfungsvorbereitenden Kursen und autodidaktischen Lernstrategien zu erwerben ist.

Beginnend möchte ich nun zunächst ein paar Worte zu meiner bisherigen therapeutischen Laufbahn schreiben: Ich bin Physiotherapeut und seit 9 Jahren praktiziere ich zunächst in verschiedenen Praxen und mittlerweile als freier Mitarbeiter in einer Praxis, in der ich mich im kommenden Jahr auch selbständig machen möchte.

Zudem werde ich in Kürze mein 5-jähriges Osteopathiestudium abschliessen. So gesehen habe ich bereits 8 Jahre Ausbildungserfahrung im medizinischen Bereich und seit anderthalb Jahren bereite ich mich an der Bierbachschule auf meine HP-Prüfung vor, welche ich wenn möglich auch gerne im nächsten Jahr absolvieren würde.

Die anfänglich durchaus bestehende Prüfungsangst ist mittlerweile einer zunehmenden Routine gewichen, wozu jedoch zu sagen wäre, dass es sich bei den Prüfungen ja meistens um Zwischenprüfungen mit mehr oder weniger überschaubaren Themenbereichen aus dem schier unendlichen Pool der möglichen Thematiken bezüglich einer ganzheitlichen medizinischen Sichtweise des Menschen handelte.

Ausserdem waren mir die Prüfer oft als langjährige Dozenten bekannt und man wusste schon so in etwa, welchen Ansprüchen man gerecht werden musste und worauf bei dem einen oder anderen Prüfer besonderer Wert gelegt wird. Diesen Bonus kann man durch autodidaktisches Lernen sicher nicht erreichen.

Persönlich glaube ich, dass man schneller an der unendlichen Themenvielfalt und an der Frage dessen, was wirklich essenziell wichtig ist und was vielleicht nur eine interessante Randinformation bedeutet, verzweifeln kann.

Der entscheidendste Grund jedoch, weshalb ich mich für eine komplette schulische Ausbildung anstelle von Prüfungsvorbereitenden „Crash-Kursen“ (die heißen nämlich nicht umsonst so…) entschieden habe, war, dass ich realisiert habe, dass Lernen im Sinne von wirklichem Verinnerlichen des Gelernten für mich immer mit einer möglichst positiven Emotion belegt sein muss.

Ich fürchtete also, dass beim autodidaktischen Lernen die positiven von den frustrativen Emotionen überlagert werden könnten und erhoffte mir von einer Unterrichtssituation nicht nur die Diskussion über bestimmte Thematiken, sondern auch eine persönliche Note und Sichtweise des jeweiligen Dozenten und der Mitschüler im Dialog.

Dieser Dialog und die Erkenntnis von vielen unterschiedlichen Richtungen und Strömungen innerhalb der Heilkunde sowie die unterschiedlichsten Vorerfahrungen und Kenntnisse unter den Mitschülern sind es letztendlich, die mir den Spaß an der Materie vermitteln und mich zu immer weiterem Vertiefen des Wissens animieren, denn „Wissen ist nichts anderes als ein ständiger Verbrennungsvorgang des Irrtums und dieser Vorgang bedarf immer neuer Energie um das Feuer am Brennen zu halten“.

Das zunehmende Gefühl von Routine und Vorkenntnis ist Teil dieser positiven Energie, die mich mittlerweile nichtmehr vor den grossen Aufgaben eines Neueinsteigers kapitulieren lassen. Diese Aufgaben mutieren jedoch mit zunehmendem Wissenshorizont auch zunächst zu noch grösseren Aufgaben.

Und so geschah es, dass ich trotz allem bisher keine der absolvierten Multiple Choice Testfragebögen bestanden habe. Denn die Art und Weise der Rekapitulation von erlerntem Wissen unterscheidet sich doch ein wenig von meinen bisherigen Prüfungserfahrungen. Wo bisher ein Großteil offener Fragestellungen, Kreativität und praktische Anwendbarkeit von klinisch bezogenem Fachwissen und Praktiken gefordert wurde, geht es in den Fragestellungen der HP-Prüfung einerseits mehr um ein anatomisch-physiologisches systembezogenes Grundlagenwissen, als auch um ein biochemisches und pathophysiologisches Detailwissen.

Und so geht es auch mir nach wie vor noch so, dass man in der ganzheitlichen Sichtweise eines psycho-neuro-endokrin-immunologischen Organismus manchmal „den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht“ und vor lauter Millimol- und Mikroliter-Angaben glatt den Bezug zum wahren Leben zu verlieren scheint.

Aber dann sind da auch wieder die Momente, in denen sich alle Kreise zu schließen scheinen und Dinge durch stetige Wiederholung und  Beleuchtung aus verschiedenen Perspektiven zu einem Ganzen verschmelzen. Schlussendlich ist es die praktische Anwendbarkeit von erlerntem Wissen in Verbindung mit interdisziplinärem Erfahrungsaustausch und einer emotionalen Komponente, die für mich einen entscheidenden Vorteil in dieser Lernweise bedeuten.

Darüber hinaus habe ich mich damit abgefunden und sehe mittlerweile - abgesehen vom finanziellen Aufwand - auch Vorteile darin, dass dieser Prozess ein therapeutisches Leben lang anhalten wird. In diesem Sinne wünsche ich jedem Leser, dass er/sie seinen eigenen Weg finden möge, welcher der individuellen Lernstrategie entsprechend zum grösstmöglichen  Erfolg, Sicherheit und Zufriedenheit  führt.

Und last but not least ein kleiner Tipp, der mich schon öfter schmunzeln ließ:

Wenn der Patient mal nicht das hergibt, was das Buch beschreibt, lege lieber mal das Buch zur Seite und verlasse dich auf das, was Dein Gefühl Dir sagt…  

Hannes Joachim, Heilpraktiker

Der Blick über die Schulter

Erfahrungsbericht von Miriam Nerbel, Heilpraktikerin

Ich kann wohl ohne Übertreibung feststellen, dass die Zeit an der Bierbachschule für mich die gleichermaßen beeindruckendste und
nachhaltigste Erfahrung meines bisherigen Lebens war!

Im Gegensatz zu meinem damaligen Lernumfeld Universität bestach diese Schule zunächst durch eine Atmosphäre, die wahrlich ihresgleichen sucht. Mein Informationsgespräch mit der energiegeladenen und außerordentlich lebensfrohen Schulleiterin begeisterte mich derartig, dass ich meine vorläufige Einschreibung an einer der anderen Schulen Bielefelds postwendend zurückzog.

Mal abgesehen von der Tatsache, dass der damalige Entschluss, meine Sorge im Hinblick auf eventuelle finanzielle Hürden der Heilpraktiker-Ausbildung nicht über meinen Lebenstraum zu stellen, genau der richtige war, habe ich meine Zeit an der Bierbachschule als eine ungemein bereichernde und persönlichkeitserweiternde erlebt.

Die Dozenten - jeder für sich betrachtet - sorgten für ein wertschätzendes und motivierendes Lernklima, was sich insbesondere in der Phase der Prüfungsvorbereitung als unentbehrlich darstellte. Es lässt sich nicht von der Hand weisen, dass ich im Laufe der Ausbildung häufiger mal von dem Gefühl beschlichen wurde, diesen Berg an Informationen und Wissen nicht zeitplanmäßig erklimmen könnte.

In Situationen dieser Art waren Gespräche mit der wunderbaren Schulleiterin, die nicht müde wurde, mich immer wieder zu ermutigen genauso hilfreich wie der rege Austausch mit
meiner zauberhaften Lerngruppe.

Obwohl ich den Schein mittlerweile in der Tasche habe (wahrlich ein ganz besonderer Glücksmoment des Lebens), fühle ich mich der Schule nach wie vor verbunden und werde noch an vielen der dort angebotenen Fortbildungen und Seminare teilnehmen.

Es sind vor allem die unzähligen Kleinigkeiten, die diese Schule zu einem ganz besonderen Ort machen. Da sind z.B. die regelmäßig von Frau Bierbach in ihrer unnachahmlichen Art vorgetragenen Texte, die uns je nach Auswahl gröhlend auf die Schenkel klopfen ließen oder auch sehr nachdenklich stimmten.

Oder die Schulbibliothek, die nicht nur über ein Sortiment an Fachliteratur, sondern auch über Bücher, die das Leben schreibt, verfügt. Es gibt ein außerordentlich breit gefächertes Angebot
an Kursen, die dank der Möglichkeit einer Ratenzahlung auch für weniger gut situierte Menschen belegbar sind UND last but not least bin ich noch nie dermaßen vielen netten, spannenden, interessierten Menschen auf einem Haufen begegnet, die zweifelsohne ebenso zum besonderen Charakter beitragen.

Jawohl, ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass ich diese Schule aufs Wärmste weiterempfehlen kann !!! Im Rahmen meiner Cranio-Sacral- Weiterbildung habe ich viele Ehemalige von anderen HP-Schulen kennengelernt und der Austausch mit ihnen hat mich einmal mehr darin bestätigt, dass meine Entscheidung damals goldrichtig war.

Herzlichen Dank für die vergangenen drei Jahre!

Mit Kurven - aber zum Ziel!

Erfahrungsbericht von Helga Tölke, Heilpraktikerin

Mein Weg war etwas kurvenreich, denn ich wusste aufgrund meiner Ausbildungen (Masseurin, med. Bademeisterin/ Physiotherapeutin) sehr genau, welchen Bildungsträger ich nicht haben wollte, aber mehr auch nicht.

Entscheidend waren dann die Aussage eines Schulleiters aus Wunstdorf, der eine deutliche Empfehlung für die Bierbach-Schule aussprach. Für die Schule sprach auch die Verbandszugehörigkeit und - ganz wichtig - mein Berufsleben, sprich „Geld verdienen“ konnte weiterlaufen.

Ein Telefonat und ein persönliches Gespräch mit Frau Bierbach überzeugten mich dann total. Da war kein „wir sind die Besten“, sondern gute Information, und auch gleich Hinweis und Unterstützung.

Warum empfehle ich weiter?
Natürlich weil ich überzeugt bin vom Gesamtkonzept. Es geht um sehr viel Stoff-Input auch, oder auch gerade bei medizinischer Vorbildung, aber um all diesen Input nutzen zu können, kommt etwas ganz Entscheidendes dazu: Persönliche Ansprache und Auffinden von Stärken und Schwächen und den produktiven Umgang damit.

Die Dozenten sind so unterschiedlich wie die vielen Richtungen der Naturheilkunde und auch die späteren Patienten, will heißen, man wird nicht schon durch die Schule in nur eine Richtung geprägt, sondern kann einfach durch Teilnahme am Unterricht herausfinden, wo die eigenen Neigungen liegen.

Genauso „bunt“, wie die Dozenten sind auch die Schüler, sodass man zwangsläufig auch mit Meinungen und Ansichten konfrontiert wird, die man ansonsten vielleicht umgangen hätte.

Für mich war es eine lehrreiche und spannende Zeit, nicht nur in Bezug auf die Prüfung, sondern auf mein ganzes Leben

Helga Tölke - Heilpraktikerin

Heilungsbericht einer ehemaligen Schülerin aus Paderborn

Die Ausbildung und die Prüfungszeit haben sich gelohnt!

Da eine solche "Heilungsgeschichte" aufgrund des Heilmittelwerbegesetzes nicht veröffentlicht werden darf und wir die Kollegin nicht in Schwierigkeiten bringen möchten, ist dieser Bericht - mit Einverständnis der Kollegin - anonym.

Liebe Frau Bierbach, nur ein kleines, aber doch herausragendes Beispiel aus meinem Alltag: Letzte Woche kam ein eine 75jährige Dame mit einem völlig desolaten Haltungsschaden" wie sie es nannte zu mir.

Das hieß bei ihr Beckenverwringung, Beinlängendifferenz, "diverse" Blockierungen und in der Folge Stützkorsett und Rollator. Am Tag nach der ersten Rolfing-Behandlung rief sie mich an:

"Was 20 Jahre Krankengymnastik und Physiotherapie nicht geschaftt haben, das haben Sie in einer Stunde geschafft. Darauf können Sie aber mächtig stolz sein !"

 

Sie geht jetzt ohne Stützkorsett und ohne Rollator, klar bin ich da stolz - auf Anweisung eben.

Ich bin immer noch froh, dass Sie mich durch die für mich haarige Ausbildungs- und Prüfungszeit gelotst haben, daran denke ich noch manches Mal. Ohne Sie hätte ich das wohl nicht geschafft ! Danke nochmal !

N.R. - Heilpraktikerin