HPA-itis und HP-ose

Eine Infektionskrankheit, die ausschließlich HPA (Heilpraktikeranwärter) befällt.....

Aus dem Lehrbuch Naturheilpraxis heute  -
mit freundlicher Genehmigung des Verlages Elsevier / Urban & Fischer

Definitionen:
HPA-titis (akutes Heilpraktiker-Anwärter-Syndrom, AHPAS): zwar schwere, aber nicht lebensbedrohliche Infektionskrankheit
HP-tose (chronisches Heilpraktiker-Syndrom, CHPS): chronische Form der HPA-titis

Vorsicht!
Meldepflicht im Unterricht

Vorkommen
Die HPA-titis kommt seit 1939 endemisch in Deutschland vor. Hier leben derzeit etwa 15.000 an chronischer HP-tose Erkrankte. In anderen Ländern ist sie bislang unbekannt, jedoch ist eine Ausbreitung auf einige europäische Nachbarländer nicht unwahrscheinlich.

Erreger: Trotz intensiver Forschungsarbeit bislang unbekannt

Übertragung
Einziger Wirt für den Erreger ist der Mensch. Die Erreger scheinen über Augen und Ohren, z.B. beim Lesen naturheilkundlicher Bücher oder beim Hören ebensolcher Vorträge in den Körper einzudringen und sich direkt im Gehirn und im Herzen der Erkrankten festzusetzen. Auch scheint die Erkrankung durch Kontakt mit chronisch Infizierten übertragen zu werden.
Lediglich Kinder und Jugendliche weisen eine Art Nestschutz auf: Erkrankungen an HPA-titis kommen sehr selten vor dem 22. Lebensjahr vor, die chronische Form tritt erst ab dem 25. Lebensjahr auf.
Inkubationszeit: Wenige Std. bis Jahre

Krankheitsentstehung und Verlauf:
Die Krankheitserreger vermehren sich in Geist, Gemüt und Körper des Infizierten und lösen durch Lernokine (den Menschen zum Lernen veranlassende Botenstoffe) komplizierte biochemische Vorgänge aus. Bei etwa 70% der Infizierten kommt es zum privatlebensbedrohlichen Vollbild. Viele Infizierte sind symptomlose Keimträger.

Symptome
Der Patient muss plötzlich:
• jede freie Minute über elendiglich dicken Lehrbüchern verbringen
• regelmäßig zu Unterrichten, Vorträgen, Seminaren, Arbeitskreisen
• an seiner Verwandtschaft und im Freundeskreis die absonderlichsten Tätigkeiten üben
• sich einbilden, an verschiedensten lebensbedrohlichen Krankheiten (Endstadium!) zu leiden.
Nach sechs Monaten bis fünf Jahren spitzt sich der Zustand zu, der Patient äußert nun Schlaflosigkeit, Händezittern und Kaltschweißigkeit, Durchfälle, verspannte Schulter- und Nackenmuskulatur, Erregungszustände, die sich mit tiefer Resignation abwechseln, Reizbarkeit und Wahnvorstellungen.
Dieses Stadium hält so lange an, bis der Patient sich endlich in amtsärztliche Behandlung (Krisis, griech. = Entscheidung) begeben kann. Im besten Falle geht die Krankheit nach diesem Höhepunkt in das chronische Stadium (HP-tose) über, dies kann aber durchaus ein bis mehrere weitere heftige Intervalle von jeweils ca. sechs Monaten Dauer erfordern.
Komplikationen
Im manchen Fällen führt die Krisis nicht zum Eintritt in das chronische Stadium, was bei den meisten Betroffenen eine massive Verschlechterung der Stimmungslage verursacht. Weitere typische Komplikationen sind: Verärgerung des Lebenspartners, der Kinder, des Chefs, des Freundeskreises aufgrund des chronischen Zeitmangels der Patienten; chronischer Geldmangel aufgrund teurer Seminare und Lehrbücher.

Diagnostik: Die Diagnose wird anhand der Symptomatik gestellt. Ein direkter Erregernachweis ist noch nicht möglich.

Differentialdiagnose: Die Erkrankung zeigt Ähnlichkeiten mit dem akuten Verliebtsein dritten Grades.

Schulmedizinische Therapie
Die einzige wirksame Therapie gegen akute HPA-titis ist die amtsärztliche Behandlung. Scheitert diese, sollten die Betroffenen keinesfalls die Hoffnung aufgeben – auch bei ihnen ist der Übergang ins chronische Stadium möglich. Gegen die chronische HP-tose selbst ist die Schulmedizin jedoch machtlos.

Immunität und Prophylaxe
Es besteht nur eine zeitlich begrenzte Immunität: Nach überstandener Krisis wendet der Patient sich meist kurzfristig anderen Themen zu, um dann jedoch im Vollbild der Erkrankung (HP-tose) den Rest seines Lebens zu verbringen.
Eine Impfung gegen HPA-titis ist nicht möglich. Einzig sicheren Schutz bietet ein Medizinstudium.